fchmod(2) Zugriffsrechte einer Datei ändern

Other Alias

chmod, fchmodat

ÜBERSICHT

#include <sys/stat.h>


int chmod(const char *pathname, mode_t mode);
int fchmod(int fd, mode_t mode);

#include <fcntl.h> /* Definition der AT_*-Konstanten */
#include <sys/stat.h>

int fchmodat(int dirfd, const char *pathname, mode_t mode, int flags);

Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

fchmod():

/* Seit Glibc 2.16: */ _POSIX_C_SOURCE
    || /* Glibc-Versionen <= 2.19: */ _BSD_SOURCE
    || /* Glibc-Versionen <= 2.15: */ _XOPEN_SOURCE >= 500
    || /* Glibc 2.12 bis 2.15: */ _POSIX_C_SOURCE >= 200809L

fchmodat():

Seit Glibc 2.10:
_POSIX_C_SOURCE >= 200809L
Bis Glibc 2.10:
_ATFILE_SOURCE

BESCHREIBUNG

Die Systemaufrufe chmod() und fchmod() ändern die Modusbits einer Datei. (Die Dateimodusbits bestehen aus den Dateiberechtigungsbits sowie den Bits set-user-ID, set-group-ID und sticky). Diese Systemaufrufe unterscheiden sich nur in der Art, wie eine Datei angegeben wird:
*
chmod() ändert den Modus der angegebenen Datei, deren Pfadname in pathname übergeben wird. Falls sie ein symbolischer Link ist, wird dieser dereferenziert.
*
fchmod() ändert den Modus der über den offenen Dateideskriptor fd angegebenen Datei.

Der neue Dateimodus wird in der Bit-Maske mode festgelegt, welche durch ODER-Verknüpfung von null oder mehr der Folgenden erstellt wird:

S_ISUID (04000)
Set-User-ID (setzt die effektive Benutzer-ID des Prozesses bei execve(2))
S_ISGID (02000)
Set-Group-ID (setzt die effektive Gruppen-ID für execve(2); sperrt obligatorisch, wie in fcntl(2) beschrieben; bestimmt die Gruppe der Datei aus dem übergeordneten Verzeichnis, wie in chown(2) und mkdir(2) beschrieben
S_ISVTX (01000)
»Sticky Bit« (Schalter für eingeschränktes Löschen, wie in unlink(2) beschrieben)
S_IRUSR (00400)
Leserechte für Eigentümer
S_IWUSR (00200)
Schreibrechte für Eigentümer
S_IXUSR (00100)
Ausführungs-/Schreibrechte für Eigentümer (»suchen« trifft für Verzeichnisse zu und bedeutet, dass auf Einträge innerhalb des Verzeichnisses zugegriffen werden kann)
S_IRGRP (00040)
Leserechte für Gruppe
S_IWGRP (00020)
Schreibrechte für Gruppe
S_IXGRP (00010)
Ausführungs-/Schreibrechte für Gruppe
S_IROTH (00004)
Leserechte für andere
S_IWOTH (00002)
Schreibrechte für andere
S_IXOTH (00001)
Ausführungs-/Schreibrechte für andere

Die effektive UID des aufrufenden Prozesses muss auf den Eigentümer der Datei passen oder der Prozess muss privilegiert sein (Linux: er muss über die Capability (Fähigkeit) CAP_FOWNER verfügen).

Falls der aufrufende Prozess nicht privilegiert ist (Linux: er verfügt nicht über die Capability CAP_FSETID) und die Gruppe der Datei nicht auf die effektive Gruppen-ID des Prozesses oder einer seiner ergänzenden Gruppen-IDs passt, dann wird das Bit S_ISGID ausgeschaltet werden, ohne dass ein Fehler zurückgegeben wird.

Als Sicherheitsmaßnahme können je nach Dateisystem die Set-User-ID- und Set-Group-ID-Ausführungsbits ausgeschaltet werden, wenn eine Datei geschrieben wird. (Unter Linux geschieht das, wenn der schreibende Prozess nicht über die CAP_FSETID-Capability verfügt.) Bei einigen Dateisystemen kann nur der Superuser das Sticky-Bit setzen, das möglicherweise eine besondere Bedeutung hat. Für das Sticky-Bit, das Set-User-ID-Bit und das Set-Group-ID-Bit für Verzeichnisse siehe stat(2).

Für NFS-Dateisysteme wirkt sich eine Beschränkung der Rechte sofort auf schon geöffnete Dateien aus, weil die Zugriffskontrolle auf dem Server erfolgt, der Client sich aber um die offenen Dateien kümmert. Die Erweiterung der Rechte kann für andere Clients verschoben werden, wenn für sie die Zwischenspeicherung der Attribute aktiviert wurde.

fchmodat()

Der Systemaufruf fchmodat() funktioniert genauso wie chmod(), außer den hier beschriebenen Unterschieden.

Falls der in pathname übergebene Pfadname relativ ist wird er als relativ zu dem im Dateideskriptor dirfd referenzierten Verzeichnis interpretiert (statt relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses, wie es bei chmod() für einen relativen Pfadnamen erfolgt).

Falls pathname relativ ist und dirfd den besonderen Wert AT_FDCWD annimmt wird pathname als relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses interpretiert (wie chmod()).

Falls pathname absolut ist wird dirfd ignoriert.

flags kann entweder 0 sein oder die folgenden Schalter enthalten:

AT_SYMLINK_NOFOLLOW
Wenn der Pfadname ein symbolischer Link ist, wird er nicht dereferenziert: es wird stattdessen mit dem Link selbst gearbeitet. Dieser Schalter ist gegenwärtig nicht implementiert.

Lesen Sie openat(2) für eine Beschreibung der Notwendigkeit von fchmodat().

RÜCKGABEWERT

Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird -1 zurückgegeben und errno entsprechend gesetzt.

FEHLER

Abhängig vom Dateisystem können andere als die unten aufgeführten Fehler zurückgeliefert werden.

Die allgemeineren Fehler bei chmod() sind im Folgenden aufgeführt:

EACCES
Eine Komponente des Pfad-Präfix darf nicht durchsucht werden. (Siehe auch path_resolution(7).)
EFAULT
pathname zeigt aus dem für Sie zugänglichen Adressraum heraus.
EIO
Es ist ein E/A-Fehler (engl. I/O) aufgetreten.
ELOOP
Bei der Auflösung von pathname wurden zu viele symbolische Links gefunden.
ENAMETOOLONG
pathname ist zu lang.
ENOENT
Die Datei existiert nicht.
ENOMEM
Es war nicht genügend Kernel-Speicher verfügbar.
ENOTDIR
Eine Komponente des Pfad-Präfixes ist kein Verzeichnis.
EPERM
Die effektive UID passt nicht auf den Eigentümer der Datei und der Prozess ist nicht privilegiert (Linux: Er verfügt nicht über die Capability CAP_FOWNER).
EROFS
Die angegebene Datei befindet sich auf einem nur lesbaren (read-only) Dateisystem.

Die allgemeinen Fehler bei fchmod() sind im Folgenden aufgeführt:

EBADF
Der Dateideskriptor fd ist ungültig.
EIO
Siehe oben.
EPERM
Siehe oben.
EROFS
Siehe oben.

Die gleichen Fehler, die bei chmod() auftreten, können auch bei fchmodat() auftreten. Die folgenden zusätzlichen Fehler können bei fchmodat() auftreten:

EBADF
dirfd ist kein zulässiger Dateideskriptor.
EINVAL
Ungültiger Schalter in flags angegeben.
ENOTDIR
Pfadname ist relativ und dirfd ist ein Dateideskriptor, der sich auf eine Datei statt auf ein Verzeichnis bezieht.
ENOTSUP
flags spezifizierte AT_SYMLINK_NOFOLLOW, was nicht unterstützt wird.

VERSIONEN

fchmodat() wurde zu Linux in Kernel 2.6.16 hinzugefügt; Bibliotheksunterstützung wurde zu Glibc in Version 2.4 hinzugefügt.

KONFORM ZU

chmod(), fchmod(): 4.4BSD, SVr4, POSIX.1-2001i, POSIX.1-2008.

fchmodat(): POSIX.1-2008.

ANMERKUNGEN

Unterschiede C-Bibliothek/Kernel

Die Wrapper-Funktion fchmodat() der GNU-C-Bibliothek implementiert die in dieser Seite beschriebene POSIX-spezifizierte Schnittstelle. Diese Schnittstelle unterscheidet sich vom zugrunde liegenden Linux-Systemaufruf, welcher kein Schalter-Argument hat.

Anmerkungen zur Glibc

Mit älteren Kernels, in denen fchmodat() nicht verfügbar ist, weicht die Glibc-Wrapper-Funktion auf chmod() aus. Wenn Pfadname ein relativer Pfadname ist, dann konstruiert die Glibc einen Pfadnamen, der auf jenem symbolischen Link in /proc/self/fd, der dem Argument dirfd entspricht.

KOLOPHON

Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 4.06 des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Daniel Kobras <[email protected]>, Helge Kreutzmann <[email protected]>, Martin Eberhard Schauer <[email protected]> und Mario Blättermann <[email protected]> erstellt.

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