fd(4) Disketten-Geräte

KONFIGURATION

Disketten- bzw. Floppy-Laufwerke sind blockorientierte Geräte mit der Hauptnummer (Major Number) 2. Normalerweise gehören sie root.floppy (d.h. Benutzer root, Gruppe floppy). In der folgenden Aufzählung steht n für die Laufwerksnummer. Sie ist für das erste Laufwerk 0, für das zweite 1 usw. Zur Bestimmung der Nebennummer (Minor Number) eines an den ersten Controller angeschlossenen Laufwerks addieren Sie n zur Basis-Nebennummer. Ist das Laufwerk an den zweiten Controller angeschlossen, addieren Sie n+128 zur Basis-Nebennummer. Warnung: Die Verwendung von Formaten mit mehr Spuren (Tracks) als vom Laufwerk unterstützt werden, kann es mechanisch beschädigen. Der einmalige Versuch mehr Spuren als die üblichen 40/80 zu benutzen, wenn das vom Laufwerk unterstützt wird, sollte es nicht beschädigen, jedoch wird keine Gewähr dafür gegeben. Erstellen Sie (in der fstab) keine Einträge für Formate, die das Laufwerk womöglich nicht unterstützt, um deren Benutzung auszuschließen.

Die folgenden laufwerksunabhängigen Gerätedateien verfügen über Treiber, die automatisch das Diskettenformat und die Kapazität erkennen:

NameBasis-Nebennummer #

fdn0

Gerätedateien für 5,25 Zoll Double Density:

NameKapaz.Zyl.Sekt.KöpfeBasis-Nebennummer #

fdnd360360K40924

Gerätedateien für 5,25 Zoll High Density:

NameKapaz.Zyl.Sekt.KöpfeBasis-Nebennummer #

fdnh360360K409220
fdnh410410K4110248
fdnh420420K4210264
fdnh720720K809224
fdnh880880K8011280
fdnh12001200K801528
fdnh14401440K8018240
fdnh14761476K8218256
fdnh14941494K8318272
fdnh16001600K8020292

Gerätedateien für 3,5 Zoll Double Density:

NameKapaz.Zyl.Sekt.KöpfeBasis-Nebennummer #

fdnu360360K809112
fdnu720720K809216
fdnu800800K80102120
fdnu10401040K8013284
fdnu11201120K8014288

Gerätedateien für 3,5 Zoll High Density:

NameKapaz.Zyl.Sekt.KöpfeBasis-Nebennummer #

fdnu360360K409212
fdnu720720K809216
fdnu820820K8210252
fdnu830830K8310268
fdnu14401440K8018228
fdnu16001600K80202124
fdnu16801680K8021244
fdnu17221722K8221260
fdnu17431743K8321276
fdnu17601760K8022296
fdnu18401840K80232116
fdnu19201920K80242100

Gerätedateien für 3,5 Zoll Extra Density:

NameKapaz.Zyl.Sekt.KöpfeBasis-Nebennummer #

fdnu28802880K8036232
fdnu32003200K80402104
fdnu35203520K80442108
fdnu38403840K80482112

BESCHREIBUNG

Die FD-Gerätedateien greifen direkt auf die Diskettenlaufwerke zu. Sie unterstützen die folgenden Aufrufe von ioctl(2):
FDCLRPRM
löscht die Medieninformationen (die Geometrie der eingelegten Diskette) eines Laufwerks.
FDSETPRM
setzt die Medieninformationen eines Laufwerks. Diese Informationen gehen bei einem Diskettenwechsel verloren.
FDDEFPRM
setzt die Medieninformationen (die Geometrie der eingelegten Diskette) eines Laufwerks dauerhaft, sodass sie auch einen Diskettenwechsel überdauern. Damit wird auch die automatische Medienerkennung (autodetection) ausgeschaltet. Um sie wieder einzuschalten, muss ein FDCLRPRM-Ioctl-Aufruf abgesetzt werden.
FDGETDRVTYP
gibt den Typ des Laufwerks zurück (namentlich). Bei von mehreren Laufwerkstypen unterstützten Formaten, gibt FDGETDRVTYP den Namen des ältesten Laufwerktyps zurück, der dieses Format unterstützt.
FDFLUSH
erklärt den Puffer für das angegebene Laufwerk für ungültig.
FDSETMAXERRS
setzt die Schwelle für die Meldung von Fehlern, Fehlerberichte, abgebrochenen Zugriffen, Neukalibrierungen, Resets (Zurücksetzen) und sektorweisem Lesen.
FDSETMAXERRS
gibt die aktuellen Fehlerschwellen zurück.
FDGETDRVTYP
gibt den internen Namen des Laufwerks zurück.
FDWERRORCLR
löscht die Schreibfehler-Statistiken.
FDWERRORGET
liest die Schreibfehler-Statistiken. Diese beinhalten die Gesamtzahl der Schreibfehler, die Position und Diskette des ersten Schreibfehlers und die Position und Diskette des letzten Schreibfehlers. Disketten werden anhand einer Generationenzahl identifiziert, die bei (fast) jedem Diskettenwechsel hochgezählt wird.
FDTWADDLE
Schaltet den Laufwerksmotor für ein paar Mikrosekunden aus. Dieses kann für den Zugriff auf Disketten erforderlich sein, deren Sektoren zu nah beieinander liegen.
FDSETDRVPRM
setzt diverse Laufwerksparameter.
FDGETDRVPRM
gibt diverse Laufwerksparameter zurück.
FDGETDRVSTAT
gibt den gepufferten Laufwerksstatus zurück (Diskettenwechsel, Schreibschutz etc.).
FDPOLLDRVSTAT
fragt das Laufwerk ab und gibt dessen Status zurück.
FDGETFDCSTAT
gibt den Status des Floppycontrollers zurück.
FDRESET
setzt den Floppycontroller unter bestimmten Bedingungen zurück.
FDRAWCMD
sendet ein »rohes« Kommando direkt an den Floppycontroller.

Weitere genaue Informationen sind in den Headerdateien <linux/fd.h> und <linux/fdreg.h> sowie in der Handbuchseite floppycontrol(1) zu finden.

ANMERKUNGEN

Die unterschiedlichen Formate ermöglichen es, unterschiedliche Diskettentypen zu lesen und zu schreiben. Wenn eine Diskette jedoch mit zu geringem Abstand zwischen den Sektoren formatiert wurde, kann der Durchsatz sinken. Es kann dann bis zu einigen Sekunden dauern, eine ganze Spur zu lesen. Um dies zu vermeiden, sollten verschachtelte (»interleaved«) Formate benutzt werden. Mit GCR (Group Code Recoding, wird bei den 800k-Disketten der Apple-II- und MacIntosh-Computern verwendet) formatierte Disketten können nicht gelesen werden. Das Lesen von hartsektorierten Disketten (ein Loch pro Sektor, mit einem verschobenen Indexloch) wird nicht unterstützt. Dies war bei älteren 8-Zoll Disketten üblich.

DATEIEN

/dev/fd*

AUTOREN

Alain Knaff ([email protected]), David Niemi ([email protected]), Bill Broadhurst ([email protected]).

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Schulze <[email protected]> und Martin Eberhard Schauer <[email protected]> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

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