fsync(2) den gepufferten Dateiinhalt mit einem Datenträger

Other Alias

fdatasync

ÜBERSICHT

#include <unistd.h>

int fsync(int fd);

int fdatasync(int fd);

Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

fsync():
    Glibc 2.16 und neuer:
        Es müssen keine Feature-Test-Makros definiert werden
    Glibc bis zu einschließlich 2.15:
        _BSD_SOURCE || _XOPEN_SOURCE
            || /* seit Glibc 2.8: */ _POSIX_C_SOURCE >= 200112L
fdatasync():
    _POSIX_C_SOURCE >= 199309L || _XOPEN_SOURCE >= 500

BESCHREIBUNG

fsync() überträgt alle veränderten gepufferten Daten (d.h. geänderte Seiten des Pufferzwischenspeichers) von der Datei, auf die der Dateideskriptor fd weist, auf die Platte (oder ein anderes dauerhaftes Speichermedium), so dass sämtliche Änderungsinformationen sogar nach einem Absturz oder Neustart des Systems wieder hergestellt werden können. Dies beinhaltet das Schreiben oder Leeren eines Plattenzwischenspeichers, falls vorhanden. Der Aufruf blockiert bis das Gerät meldet, dass die Übertragung vollständig ist. Außerdem werden Metadaten-Informationen übertragen, die mit der Datei verknüpft sind (siehe stat(2)).

Der Aufruf von fsync() garantiert nicht, dass der Verzeichniseintrag der Datei die Platte erreicht. Dafür wird auch ein explizites fsync() auf einem Dateideskriptor des Verzeichnisses benötigt.

fdatasync() ist fsync() ähnlich, überträgt aber keine geänderten Metadaten, sofern diese Metadaten nicht benötigt werden, um die korrekte Handhabung einer nachfolgenden Datenabfrage zu ermöglichen. Änderungen an st_atime oder st_mtime (Zeit des letzten Zugriffs und Zeit der letzten Änderung; siehe stat(2)) erfordern zum Beispiel keine Übertragung, da sie nicht für die korrekte Handhabung eines nachfolgenden Lesens der Daten benötigt werden. Andererseits würde die Änderung der Dateigröße (st_size, wie sie von ftruncate(2) vorgenommen wird) ein Übertragen der Metadaten erfordern.

Das Ziel von fdatasync() ist die Verminderung der Plattenaktivität durch Anwendungen, die nicht das Synchronisieren aller Metadaten mit der Platte erfordern.

RÜCKGABEWERT

Bei Erfolg gibt dieser Systemaufruf Null zurück. Bei einem Fehler wird -1 zurückgegeben und errno entsprechend gesetzt.

FEHLER

EBADF
fd ist kein gültiger offener Dateideskriptor.
EIO
Während der Synchronisation ist ein Fehler aufgetreten.
EROFS, EINVAL
fd ist mit einer Spezialdatei (z.B. einer PIPE, einem FIFO oder einem Socket) verbunden, die keine Synchronisation unterstützt.

KONFORM ZU

POSIX.1-2001, POSIX.1-2008, 4.3BSD.

VERFÜGBARKEIT

Auf POSIX-Systemen, auf denen fdatasync() verfügbar ist, ist _POSIX_SYNCHRONIZED_IO in <unistd.h> als ein Wert größer als 0 definiert. (Siehe auch sysconf(3).)

ANMERKUNGEN

Auf einigen UNIX-Systemen (aber nicht Linux) muss fd ein schreibbarer Dateideskriptor sein.

Bis einschließlich Linux 2.2 entspricht fdatasync() fsync() und steigert daher nicht die Leistung.

Die fsync()-Implementierungen in älteren Kerneln oder weniger benutzten Dateisystemen wissen nicht, wie Plattenzwischenspeicher geleert werden. In diesen Fällen müssen Plattenzwischenspeicher mittels hdparm(8) oder sdparm(8) deaktiviert werden, um sicheres Funktionieren zu garantieren.

KOLOPHON

Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 4.06 des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Chris Leick <[email protected]> und Mario Blättermann <[email protected]> erstellt.

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