lilo(8) installiert den Boot-Loader

ÜBERSICHT

Hauptfunktion

/sbin/lilo - installiert den Boot-Loader

Hilfreiche Anwendungen:

/sbin/lilo -A - Aktivieren/Anzeigen der aktiven Partition
/sbin/lilo -E - Header bearbeiten oder eine Bitmap-Datei
                aktualisieren
/sbin/lilo -I - gibt den Pfadnamen des aktuellen Kernels aus
/sbin/lilo -M - installiert einen Haupt-Boot-Loader auf einem
                Gerät
/sbin/lilo -q - zeigt den Inhalt der Datei »map« an
/sbin/lilo -R - legt die Befehlszeile für den nächsten
                Systemstart fest
/sbin/lilo -T - weitere Angaben zu bestimmten Themen
/sbin/lilo {-u|-U} - deinstalliert den Boot-Loader LILO

BESCHREIBUNG

Lilo installiert einen Boot-Loader, der beim nächsten Systemstart aktiviert wird. Die Standard-Konfigurationsdatei /etc/lilo.conf (siehe man lilo.conf) wird die Mehrzahl der Optionen enthalten, aber auf der Befehlszeile können auch viele Optionen (zum Überlagern von Teilen der Konfigurationsdatei) eingegeben werden.

-A master-device [ N ]
Beim Aufruf mit nur einem Argument wird die aktive Partition auf dem Gerät master-device abgefragt; z. B. /dev/hda. Mit N==0 werden alle Partitionen auf dem Gerät deaktiviert. Mit N im Bereich [1 bis n] aktivieren Sie die angegebene Partition und deaktivieren alle anderen. Normalerweise können nur primäre Partitionen [1 bis 4] aktiviert werden. Wenn sich aber der »Extended Master Boot Loader« im Master Boot Record (MBR) des Gerätes befindet (siehe die Option -M), kann jede Partition aktiviert werden. Ob das dort installierte Betriebssystem von einer logischen Partition bootet, hängt von den Eigenschaften des Betriebssystems ab. LILO-Boot-Datensätze für Linux können von einer logischen Partition gebootet werden.
-b Boot-Gerät
Gibt das Boot-Gerät an, d.h. wohin der Boot-Loader installiert werden soll: Der Master Boot Record wird mit »-b /dev/hda« angesprochen, »-b /dev/sdb5« ist die erste logische Partition auf der zweiten SATA-Festplatte.
-B Bitmap-Datei
Legt eine Bitmap-Datei für die grafische Oberfläche während des Hochfahrens fest. Idealerweise wurde sie bereits mit dem Befehl lilo -E aufbereitet.
-c
Aktiviert die Komprimierung der Map-Datei: Benachbarte Sektoren werden zusammenhängend gelesen. Dies beschleunigt das Booten (insbesondere von einer Diskette).
-C Konfigurationsdatei
Legt einen alternativen Pfad für die Konfigurationsdatei fest. Diese Option setzt die Verwendung der Standard-Konfigurationsdatei /etc/lilo.conf außer Kraft.
-d Verzögerung
Legt die Verzögerungszeit in Zehntelsekunden fest (20 = 2 Sekunden), bevor das erste Kernel-Abbild automatisch hochgefahren wird. Das gibt Ihnen die Zeit, den automatischen Boot-Prozess mit Shift, Alt, Strg, ScrollLock oder CapsLock zu unterbrechen. Wenn Sie den Prozess unterbrechen, wird die Eingabeaufforderung »boot:« angezeigt. Dieser Schalter wird durch den Eintrag prompt in der Konfigurationsdatei übersteuert.
-D Name
Diese Option verwendet als Standard-Kernel für den Systemstart den Kernel mit dem angegebenen Namen anstelle des ersten in der Liste.
-E Dateiname.Typ
Wenn der .Typ gleich .bmp ist, dann wird die Datei als eine Bitmap-Grafikdatei zur Verwendung im Konfigurationsdatei-Eintrag »Bitmap=« verwendet. Erstellen oder aktualisieren Sie die Farb-/Platzierungs-Informationen im LILO-Header der Bitmap-Datei mit einem interaktiven Editor. (siehe »bmp-colors«, »bmp-table« und »bmp-timer« in lilo.conf(5))

Wenn der .Typ gleich .dat ist, dann wird die Datei als eine Konfigurationsdatei mit den Parametern für den Vorspann der Bitmap-Grafik angesehen, die in den LILO-Header der Bitmap-Datei gleichen Namens eingetragen werden.

Wenn eine .bmp-Datei mit einem Grafik-Editor (z. B. GIMP) geändert wird, geht der LILO-Header verloren. Mit der .dat-Datei, die als Text-Sicherungskopie der LILO-Header-Informationen dient, können Sie den Header wieder herstellen.

-f Plattengeometrie
Gibt eine Datei an, in der die Geometrie der vorhandenen Festplatten hinterlegt ist. (Der Standardwert ist /etc/disktab.)
-F
Hebt die Bootsektorprüfung für Dateisysteme (z. B. swap, XFS, ...) auf, die durch die Installation des LILO-Bootsektors in den ersten Sektor der Partition zerstört werden könnten. Diese Dateisysteme nutzen den ersten Sektor als Superblock.

Vergleichen Sie mit der Option »-P ignore«, die bestimmte Prüfungen der Partitionstabelle umgeht.

-g
Bewirkt die Erzeugung von geometrischen (Zylinder/Kopf/Sektor) Festplattenadressen. Die Option ist auf bis zu 1023 Zylinder begrenzt. Sie erzwingt Kompatibilität mit älteren LILO-Versionen.
-H
Bricht nicht ab, wenn in einem RAID-Array nicht alle Festplatten aktiv sind.
-i Boot-Loader
Gibt die Datei an, die als neuer Boot-Loader verwendet werden soll. (Der Standard ist /boot/boot.b..)
-I Name [D|a|i|k|r|R]
Name wird als Name eines in der Konfigurationsdatei angegebenen Kernel-Abbildes interpretiert. Dieser Befehl gibt den Pfad der entsprechenden Kernel-Datei (i), die Tastaturtabelle (k), die erste RAM-Disk (initial ramdisk, r), die Dateisystem-Wurzel (root, R) oder die »append=«-Zeichenkette (die a-Option) aus. Die Option D ignoriert den Parameter Name und gibt den Standard image=Namen oder den ersten image=Namen aus, wenn kein Standard-Name angegeben ist.
-l
Diese Option erzeugt lineare Sektoradressen anstelle der üblichen Kopf-/Zylinder-/Sektor-Adressierung.
-L
Es werden anstelle der Kopf-/Zylinder-/Sektor-Adressen logische 32-Bit-Adressen erzeugt, mit denen auf alle Partitionen von Festplatten mit mehr als 1024 Zylindern zugegriffen werden kann.
-m Map-Datei
benutzt den angegebenen Map-Dateinamen anstatt des Standardwerts
-M master-device[mbr|ext]
Installiert einen Master Boot Record auf dem als master-device angegebenen Gerät. Die Option legt fest, ob es der Standard-Boot-Loader (mbr) oder der Extended Master Boot Loader (ext) ist. Die primäre Partitionstabelle auf master-device wird nicht berührt. Wenn keine gültige Seriennummer (Volume-ID) vorhanden ist, dann wird eine erzeugt und in den MBR geschrieben. Wenn mbr gewählt wurde, wird der Standard Master Boot Loader feststellen, welche der Partitionen 1-4 als aktiv markiert ist und die aktive Partition starten. Es darf nur eine Partition als aktiv markiert sein. Wenn ext gewählt wurde, wird die Suche nach einer aktiven Partition auf die erweiterten Partitionen ausgedehnt. Die Anwesenheit des Extended Master Boot Loaders auf dem Master Boot Record (MBR = Sektor 0) einer Festplatte wirkt sich auf die Funktion der Option -A aus.
-p
Erfordert die interaktive Eingabe aller Passwörter, für die in der Konfigurationsdatei "" angegeben wurde.
-P {fix|ignore|<globale_Option>}
Repariert (oder ignoriert) »defekte« Partitionstabellen, bei denen die linearen und die Kopf-/Zylinder-/Sektor-Adressen nicht übereinstimmen. Versuchen Sie es immer zuerst mit -P ignore, weil -P fix die Partitionstabelle neu schreiben wird (und dabei möglicherweise alle Partitionen auf der Platte zerstören).

-P ignore wird auch verwendet, um die Prüfung der Partitionstabelle auf Partitionstypen, welche die Installation eines LILO-Bootsektors nicht zulassen, zu umgehen. Vergleichen Sie mit dem Schalter »-F«, der die Überprüfung des tatsächlichen Bootsektors außer Kraft setzt.

-P <globale_Option> ermöglicht die Weiterleitung aller globalen Optionen, die im oberen (globalen) Abschnitt der Konfigurationsdatei (/etc/lilo.conf) enthalten sein können. Zum Beispiel wird -P nowarn die Option »nowarn« so weiterleiten, als wenn sie in der Konfigurationsdatei gestanden hätte. (Dieses Verhalten bewirkt auch der Schalter »-w«). Ebenso wird -P timeout=50 die Zeile »timeout=« der Konfigurationsdatei überschreiben oder die Option hinzufügen. Beachten Sie, dass der allgemeine Schalter -P tatsächlich eine Reihe von Befehlszeilen-Optionen dupliziert. Das ist jedoch nicht unbedingt das Gleiche wie einige Schalter, die andere Optionen außer Kraft setzen; z. B. »-g« (-P geometric), »-L« (-P lba32).

-q
Gibt die derzeit bekannten bootbaren Kernel aus. Lilo notiert in einer Datei (Standard ist /boot/map) die Namen und die Lage der beim Systemstart ladbaren Kernel. Diese Option zeigt die dort eingetragenen Namen an. Verwenden Sie die Option zusammen mit -v für nähere Informationen über den installierten Boot-Loader.
-r Wurzelverzeichnis
Bevor Sie diese Option nutzen, wechseln Sie mit chroot in das Verzeichnis. Das neue root-Verzeichnis muss ein Verzeichnis /dev enthalten und benötigt vielleicht auch das Verzeichnis /boot und die Datei /etc/lilo.conf,
-R Befehlszeile
Diese Option legt den Standardbefehl für den nächsten Systemstart fest. Anschließend löscht der Boot-Loader diese Zeile: Der Befehl wird nur einmal ausgeführt. Die Option wird typischerweise in Skripten für einen Neustart (reboot scripts) unmittelbar vor dem Aufruf von »shutdown -r« verwendet. Der Aufruf ohne Argumente hebt eine lock- oder fallback-Befehlszeile auf.
-s Sicherungsdatei
Wenn Lilo einen neuen Bootsektor schreibt, speichert er den früheren Inhalt des Sektors in einer Datei, die standardmäßig /boot/boot.NNNN heißt. Hierbei ist NNNN die hexadezimale Darstellung der Major-Gerätenummer und der Minor-Gerätenummer des Laufwerks/der Partition. Diese Option bietet drei Möglichkeiten für die Speicherung der Sicherungsdatei; ein Verzeichnis für die Sicherung (Standard ist /boot) unter Verwendung des Standard-Dateinamens boot.NNNN; eine Pfadnamen-Vorlage (Vorgabe wäre »/boot/boot«), an die .NNNN angehängt wird oder den vollständigen Pfadnamen der Datei, der die richtige Endung .NNNN enthalten muss. Wird die Option zusammen mit -u verwendet, muss der volle Pfadname angegeben werden.
-S Sicherungsdatei
Normalerweise überschreibt Lilo keine vorhandene Bootsektor-Sicherungsdatei. Diese Option erzwingt das Überschreiben. Wie für -s kann ein Sicherungsverzeichnis, ein Pfadnamen-Muster oder der vollständige Pfadname (einschließlich der Endung .NNNN) angegeben werden.
-t
Nur testen; es wird weder ein neuer Boot-Sektor noch eine neue Map-Datei geschrieben. Verwenden Sie die Option zusammen mit -v, um festzustellen, was Lilo tun wird.
-T Option
Gibt System-Informationen aus, von denen einige aus dem System-BIOS gewonnen wurden. Das ist bequemer als das Booten der LILO-Diagnose-Diskette auf problematischen Systemen. Die Option kann eine der folgenden sein:
   help  - gibt eine Liste verfügbarer Informationen aus
   ChRul - listet die Partionen auf, die Änderungsregeln
           (Change-Rules) unterliegen
   EBDA  - gibt Informationen aus dem Extended BIOS Data Area
           aus
   geom=<Laufwerk> gibt die Laufwerksgeometrie für das
           Bios-Laufwerk aus; z. B. geom=0x80
   geom  - gibt die Geometrie aller Laufwerke aus
   table=<Laufwerk> gibt die primäre
           Partitionstabelle aus; z. B. table=/dev/sda
   video - gibt für den Boot-Loader verfügbare Grafik-Modi aus
-u [Gerätename]
Deinstalliert Lilo durch das Zurückkopieren des gesicherten Bootsektors. Mit dieser Option können die Schalter »-s« und »-C« verwendet werden. Der Gerätename ist optional. Ein Zeitstempel wird überprüft.
-U [Gerätename]
dasselbe, jedoch ohne Überprüfung eines Zeitstempels
-v
Erhöht die Zahl der Meldungen. Die ein- bis fünffache Anwendung der Option -v erhöht die Zahl der von Lilo ausgegebenen Meldungen. Sie können den Grad der Ausführlichkeit auch mit -v n (n=1 ... 5) festlegen.
-V
zeigt die Versionsnummer an
-w
Mit den Formen -w oder -w- werden Warnmeldungen unterdrückt. In der Form -w+ wird nowarn in der Konfigurationsdatei außer Kraft gesetzt und Warnmeldungen angezeigt.
-x Option
(nur für RAID-Installationen) Als Option können Sie jedes der Schlüsselwörter none, auto, mbr, mbr-only oder eine Liste zusätzlicher »boot devices« angeben. Die Liste darf keine Leerzeichen enthalten; als Trennzeichen dienen Kommas.
-X
Die Option ist für LILO-Interna reserviert. Die erzeugte Ausgabe kann von der LILO-Version abhängen. Die Zeile, die mit »CFLAGS=« anfängt, enthält die Compiler-Optionen, mit der die aktuelle LILO-Version erzeugt wurde.
-z
Wird diese Option zusammen mit -M verwendet, wird die Volume-ID gelöscht. Normalerweise wird sie in der folgenden Sequenz verwendet, um eine neue Volume-ID zu erzeugen:
     lilo -z -M /dev/hda
     lilo -M /dev/hda

-Z Option
Sagt dem Installationsprogramm, ob besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden müssen, weil das BIOS nicht den richtigen Gerätecode in DL (-Z0) übergeben hat. Oder kann festlegen, dass das BIOS immer den richtigen Gerätecode in DL übergibt (-Z1). Das entspricht der Option »bios-passes-dl=« in der Konfigurationsdatei und überschreibt sie.

Die oben aufgeführten Optionen für den Aufruf von Lilo auf der Befehlszeile entsprechen den unten angegebenen Schlüsselwörtern :

-b Boot-Gerätboot=Boot-Gerät
-B Datei.bmpbitmap=Datei.bmp
ccompact
-d Boot-Verzögerungdelay=Boot-Verzögerung
-D Kernel-Namedefault=Kernel-Name
-i Boot-Loaderinstall=Boot-Loader
-f Festplatten-Tabelledisktab=Festplatten-Tabelle
-ggeometric
-llinearn
-Llba32
-m Map-Dateimap=Map-Datei
-P fixfix-table
-P ignoreignore-table
-s Sicherungsdateibackup=Sicherungsdatei
-S Sicherungsdateiforce-backup=Sicherungsdatei
-v [N]verbose=N
-wnowarn
-x Optionraid-extra-boot=Option
-Z Optionbios-passes-dl=Option

BOOT-OPTIONEN

Die hier beschriebenen Optionen können beim Booten auf der Befehlszeile angegeben werden, wenn ein Kernel-Image gebootet wird. Diese Optionen werden von LILO verarbeitet und werden aus der Befehlszeile entfernt, bevor diese an den Kernel übergeben wird (sofern nichts anderes angegeben wird).

lock
sperrt die Befehlszeile; wirkt wie »lock« in »lilo.conf«
mem=###[,K,M,G]
Gibt die maximale Speicherkapazität des Systems in Byte, Kilobyte, Megabyte oder Gigabyte an. Diese Option wird nicht aus der Befehlszeile entfernt und wird immer an den Kernel übergeben.
nobd
Unterdrückt die Überprüfung der BIOS-Daten. Diese Option ist für den Einsatz mit einen Nicht-IBM-kompatiblem BIOS reserviert, das sich wie folgt aufhängt:

     Loading...............
     BIOS data check
vga=[ASK,EXT,EXTENDED,NORMAL,###,0x###]
ermöglicht die Übersteuerung des Standard-Videomodus beim Hochfahren des Kernels

FEHLER BEIM BOOTEN

Der Startvorgang erfolgt in zwei Stufen. Der Lader der ersten Stufe ist ein einzelner Sektor und wird vom BIOS oder vom Lader im MBR geladen. Der (räumlich stark begrenzte) Erststufen-Lader lädt den Lader der zweiten Stufe, der mehrere Sektoren beansprucht. Wenn der Erststufen-Lader die Steuerung übernimmt, gibt er den Buchstaben L aus; wenn er bereit ist, die Steuerung an die zweite Stufe zu übergeben, gibt er ein I aus. Wenn ein Fehler auftritt, wie z. B. ein Lesefehler von der Festplatte, gibt er einen hexadezimalen Fehlercode aus und versucht den Vorgang erneut auszuführen. Mit Ausnahme der von Lilo erzeugten Fehlercodes 40, 99 und 9A sind alle hexadezimalen Fehlercodes vom BIOS zurückgegebene Werte. Es folgt eine unvollständige Liste von Fehlercodes:
00 kein Fehler
01 ungültiger Platten-Befehl
02 Adressmarkierung nicht gefunden
03 Platte schreibgeschützt
04 Sektor nicht gefunden
06 Diskette entfernt
08 DMA-Überlauf
0A Sektor als defekt markiert
0B Spur als defekt markiert
20 Controller-Fehler
40 Such-Fehler (BIOS)
40 Zylinder>1023 (LILO)
99 ungültiger Index-Sektor für zweite Stufe (LILO)
9A keine Signatur für Zweitstufen-Lader (LILO)
AA Laufwerk nicht bereit
FF Sense-Operation fehlgeschlagen

Der Fehlercode 40 wird vom BIOS oder von LILO bei der Umwandlung von einer linearen (24-Bit)-Adresse zu einer geometrischen (C:H:S)-Adresse erzeugt. Auch auf älteren Systemen, die die lba32-(32-Bit)-Adressierung nicht unterstützen, kann dieser Fehler auftreten. Die Fehler 99 und 9A bedeuten in der Regel, dass die Map-Datei (-m oder map=) nicht lesbar ist. Wahrscheinlich wurde LILO nach einer Änderung im System nicht erneut ausgeführt oder LILO und das BIOS verwenden unterschiedliche Geometrie-Parameter, was Sie mittels »lilo -v3« anzeigen lassen können. (Sie müssen eventuell die Diagnose-Diskette aus der Quelltext-Distribution verwenden, um dieses Problem zu untersuchen.)

Wenn der Zweitstufen-Lader die Steuerung von der ersten Stufe übernommen hat, gibt er den Buchstaben L aus. Nachdem er sich initialisiert hat, wozu auch die Überprüfung der »Deskriptor-Tabelle« - die Liste der zu bootenden Kernel/weiteren Betriebssysteme - gibt er »O« aus, womit in Großbuchstaben »LILO« angezeigt wird.

Alle Fehlermeldungen des Zweitstufen-Laders sind Texte in englischer Sprache. Sie versuchen mehr oder minder erfolgreich, den Fehlerort genau zu lokalisieren.

UNVERTRÄGLICHKEITEN

Lilo hat bekanntermaßen Probleme mit dem in den 2.2.x-Kerneln eingeführten reiserfs, wenn das Dateisystem nicht mit der Option notail eingebunden ist. Diese Inkompatibilität wurde mit reiserfs 3.6.18 und lilo 21.6 behoben. Das in den 2.5.x-Kerneln eingeführte reiser4 erfordert lilo 22.5.2 oder höher.

Seit Version 22.0 schreiben RAID-Installationen den Boot-Record auf die RAID-Partition. Das bedingte Schreiben von MBRs ist möglich, um den RAID-Satz in Reparatur-Situationen bootfähig zu machen. Damit kann aber das Standardverhalten vollständig außer Kraft gesetzt werden. Mit dem Schalter -x mbr-only kann das Verhalten früherer Versionen eingestellt werden.

FEHLER

Die Konfigurationsdateioptionen backup und force-backup sollten ein Backup-Verzeichnis angeben oder auf allen RAID-Installationen eine Vorlage für den Pfadnamen der Sicherungsdatei. Die Verwendung eines expliziten Dateinamens kann die korrekte Erzeugung mehrfacher Sicherungsdateien verhindern. Am besten verwenden Sie den Standard-Mechanismus, weil er in allen Fällen korrekt arbeitet.

AUTOREN

Werner Almesberger <[email protected]> (Versionen 0 bis 21)
John Coffman <[email protected]> (21.2 bis heute)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Lars J. Brandt <[email protected]>, Andreas Braukmann <[email protected]>, Martin Schulze <[email protected]>, Jens Seidel <[email protected]> und Martin Eberhard Schauer <[email protected]> erstellt.

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