putenv(3) eine Umgebungsvariable ändern oder hinzufügen

ÜBERSICHT

#include <stdlib.h>


int putenv(char *zeichenkette);

Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

putenv(): _XOPEN_SOURCE
    || /* Glibc seit 2.19: */ _DEFAULT_SOURCE
    || /* Glibc-Versionen <= 2.19: */ _SVID_SOURCE

BESCHREIBUNG

Die Funktion putenv() fügt Umgebungsvariablen hinzu oder ändert ihren Wert. Das Argument zeichenkette hat die Form Name = Wert. Wenn Name in der Umgebung noch nicht existiert, dann wird zeichenkette zu der Umgebung hinzugefügt. Wenn Name existiert, dann wird der Wert von Name in der Umgebung auf Wert geändert. Die Zeichenkette, auf die zeichenkette zeigt, wird Teil der Umgebung, daher verändert das Abändern der Zeichenkette die Umgebung.

RÜCKGABEWERT

Die Funktion putenv() gibt bei Erfolg null zurück und einen anderen Wert als null, wenn ein Fehler auftritt. Im Fehlerfall wird errno gesetzt, um die Ursache des Fehlers anzuzeigen.

FEHLER

ENOMEM
nicht ausreichend Speicher vorhanden, um neue Umgebung zu reservieren

ATTRIBUTE

Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
SchnittstelleAttributWert
putenv() Multithread-FähigkeitMT-Unsafe const:env

KONFORM ZU

POSIX.1-2001, POSIX.1-2008, SVr4, 4.3BSD.

ANMERKUNGEN

Die Funktion putenv() muss nicht ablaufinvariant sein und diejenige Glibc 2.0 ist es auch nicht, wohl aber die in Version in Glibc 2.1.

Seit Version 2.1.2 ist die Glibc-Implementation konform zu SUSv2: Der an putenv() übergebene Zeiger zeichenkette wird benutzt. Insbesondere wird die Zeichenkette Teil der Umgebung; sie später zu ändern wird die Umgebung ändern. (Daher ist es ein Fehle,r putenv() mit einer automatischen Variable als Argument aufzurufen und dann von der aufrufenden Funktion zurückzukehren, während zeichenkette noch immer Teil der Umgebung ist.) Glibc 2.0 bis 2.1.1 unterscheidet sich jedoch davon: Es wird eine Kopie der Zeichenkette benutzt. Zum einen verursacht dies ein Speicherleck, außerdem verstößt es gegen SUSv2.

Die 4.4BSD-Version, wie Glibc 2.0, benutzt eine Kopie.

SUSv2 entfernt die Konstante aus dem Prototyp, daher tut dies auch Glibc 2.1.3.

KOLOPHON

Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 4.06 des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother <[email protected]>, Martin Schulze <[email protected]>, Chris Leick <[email protected]> und Mario Blättermann <[email protected]> erstellt.

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