rdev(8) Abfrage/Setzen der Root-Partition des Images, der Größe der RAM-Disk

ÜBERSICHT

rdev [-Rrvh] [-o Versatz] [Image [Wert [Versatz]]]
rdev [-o Versatz] [Image [Root-Gerät [Versatz]]]
ramsize [-o Versatz] [Image [Größe [Versatz]]]
vidmode [-o Versatz] [Image [Modus [Versatz]]]
rootflags [-o Versatz] [Image [Schalter [Versatz]]]

BESCHREIBUNG

Wird rdev ohne Argumente aufgerufen, gibt es die Zeile der /etc/mtab für das aktuelle Root-Dateisystem aus. ramsize, vidmode und rootflags geben, wenn sie ohne Argumente aufgerufen werden, Aufrufinformationen aus.

In einem bootbaren Kernel-Image auf i386 gibt es mehrere Bytepaare, die die Root-Partition, den Videomodus und die Größe der RAM-Disk angeben. Diese Bytepaare beginnen standardmäßig im Kernelimage bei Versatz 504 (dezimal):

498 Root-Schalter (500 und 502 sind reserviert) 504 RAM-Disk-Größe 506 VGA-Modus 508 Root-Gerät (510 Boot-Signatur)

rdev wird diese Werte ändern.

Typische Werte für den Parameter image, der ein bootbares Linux-Kernelimage ist, könnten sein:

/vmlinux /vmunix /boot/bzImage-2.4.0 /dev/fd0 /dev/fd1

Falls der Befehl rdev benutzt wird, könnte der Parameter root_device folgendes sein:

/dev/hda1 /dev/hdf13 /dev/sda2 /dev/sdc4 /dev/ida/c0d0p1

Außerdem kann das Gerät durch ein per Komma getrenntes Paar dezimaler major-,minor-Ganzzahlen angegeben werden.

Für den ramsize-Befehl gibt der size-Parameter die Größe der RAM-Disk in Kilobyte an. 2.0.x-Kernel und neuere weisen der RAM-Disk automatisch Speicher zu und benötigen diese Einstellung nicht.

Für den Befehl rootflags enthalten die flags-Parameter zusätzliche Informationen, die benutzt werden, wenn die Root-Partition eingehängt wird. Gegenwärtig ist der einzige Effekt, den diese Schalter haben, dass der Kernel das Root-Dateisystem nur zum Lesen einhängt, falls flags nicht Null ist.

Für den Befehl vidmode gibt der Parameter mode den Videomodus an:

-3 = Eingabeaufforderung -2 = Erweitertes VGA -1 = Normales VGA 0 = als hätte man bei der Eingabeaufforderung »0« eingegeben 1 = als hätte man bei der Eingabeaufforderung »1« eingegeben 2 = als hätte man bei der Eingabeaufforderung »2« eingegeben n = als hätte man bei der Eingabeaufforderung »n« eingegeben

Falls der Wert nicht angegeben wurde, wird das Image untersucht, um die aktuellen Einstellungen zu bestimmen.

OPTIONEN

-r
rdev wird dazu veranlasst, sich wie ramsize zu verhalten (nicht für Kernel 2.0.x und neuere relevant.
-R
rdev wird dazu veranlasst, sich wie rootflags zu verhalten.
-v
rdev wird dazu veranlasst, sich wie vidmode zu verhalten.
-h
Stellt Hilfe zu Verfügung.

FEHLER

Das Hilfwerkzeug rdev ist, falls es zu etwas anderem als dem Auffinden des aktuellen Wurzelverzeichnisses benutzt wird, ein historischer Hack, der durch Patchen eines Kernel-Images bei einem magischen Versatz mit magischen Nummern arbeitet. Es funktioniert auf keiner Architektur außer i386. Es wird strengstens davon abgeraten. Benutzen Sie stattdessen einen Bootloader wie Syslinux oder LILO.

GESCHICHTE

Bei Versatz 502 wird die Gerätenummer der Swap-Partition abgelegt (in Linux 0.12) und »rdev -s« oder »swapdev« werden benutzt, um dies einzustellen. Diese Konstante wird jedoch seit Linux 0.95 nicht länger benutzt und die Swap-Partition wird durch den Systemaufruf »swapon« angegeben.

Bei Versatz 504 wird die Größe der RAM-Disk in Kilobyte abgelegt. Sollte eine Größe angegeben werden, wird soviel aus dem Speicher entnommen. In Linux 1.1.39 wurde es ermöglicht, diesen Wert auf der Befehlszeile des Kernels zu setzen. In Linux 1.3.48 wurde die Einrichtung der RAM-Disk geändert. RAM-Disk-Speicher wird nun vom Pufferzwischerspeicher genommen, so dass er dynamisch wachsen kann. Die Interpretation des »RAM-Disk-Wort« wurde auf ein »Wort« geändert, bei dem das höherwertige Bit ein Abfrageschalter ist (1: nach RAM-Disk fragen: »VFS: RAM-Disk-Diskette einlegen und EINGABETASTE drücken« – dies wird beim Booten mit zwei Disketten benötigt), das nächste Bit ein Ladeschalter (1: RAM-Disk laden) und die niederwertigen elf Bits geben die Startblocknummer des Root-Dateisystem-Images an (so dass von einer einzelnen Diskette gestartet werden kann). Siehe auch linux/Documentation/ramdisk.txt.

AUTOREN

Ursprünglich von Werner Almesberger ([email protected])
Überarbeitet von Peter MacDonald ([email protected])
Rootflags-Unterstützung von Stephen Tweedie ([email protected])

VERFÜGBARKEIT

Der Befehl »rdev« ist Teil des Pakets »util-linux-ng« und ist auf ftp://ftp.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux-ng/ verfügbar.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Okrslar <[email protected]>, Martin Schulze <[email protected]> und Chris Leick <[email protected]> erstellt.

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