setbuf(3) Pufferoperationen für Streams

Other Alias

setbuffer, setlinebuf, setvbuf

ÜBERSICHT

#include <stdio.h>
void setbuf(FILE *stream, char *buf);
void setbuffer(FILE *stream, char *buf, size_t size);
void setlinebuf(FILE *stream);
int setvbuf(FILE *stream, char *buf, int mode, size_t size);

Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

setbuffer(), setlinebuf():
    Seit Glibc 2.19:
        _DEFAULT_SOURCE
    Glibc 2.19 und älter:
        _BSD_SOURCE

BESCHREIBUNG

Die drei verfügbaren Typen von Pufferungen sind nicht gepuffert, block-gepuffert und zeilen-gepuffert. Wenn ein Ausgabe-Stream nicht gepuffert ist, erscheinen die Informationen in der Zieldatei oder auf dem Terminal direkt nachdem sie geschrieben wurden. Wenn die Ausgabe block-gepuffert ist, werden viele Zeichen erst einmal gesammelt und dann in einem Rutsch ausgegeben. Wenn die Ausgabe zeilen-gepuffert ist, werden die Zeichen bis zu einem Zeilenvorschub-Zeichen gesammelt und erst dann ausgegeben, oder Eingaben wurden von einem beliebigen Datenstrom gelesen, der mit einem Endgerät verbunden ist (üblicherweise stdin). Die Funktion fflush(3) darf dazu verwendet werden, ein frühes Leeren des Puffers zu erzwingen (siehe auch fclose(3)).

Normalerweise sind alle Dateien block-gepuffert. Wenn ein Datenstrom mit einem Terminal verbunden ist (wie bei stdout normalerweise der Fall), ist er zeilen-gepuffert. Der Standardfehlerstrom (stderr) ist standardmäßig immer nicht gepuffert.

Die Funktion setvbuf() wird genutzt, um zu jedem beliebigen Zeitpunkt die Pufferung eines geöffneten Streams zu ändern. Als Parameter wird mode wird eine der drei folgenden Konstanten verwendet:

_IONBF
nicht gepuffert
_IOLBF
Zeilenpufferung
_IOFBF
voll gepuffert

Mit Ausnahme von ungepufferten Dateien sollte mit dem Argument buf ein Zeiger auf einen Puffer angegeben werden, der mindestens size Byte groß ist. Dieser Puffer wird anstelle des aktuellen Puffers verwendet. Wenn für buf NULL angegeben wird, ist nur der Modus betroffen; bei der nächsten Schreib- oder Leseoperation wird ein neuer Puffer reserviert. Die Funktion setvbuf() darf nur dann angewendet werden, nachdem ein Stream geöffnet wurde und bevor irgendwelche anderen Operationen darauf ausgeführt wurden.

Die anderen drei Funktionen sind im Endeffekt einfache Aliase für Aufrufe von setvbuf(). Die Funktion setbuf() entspricht genau dem folgendem Aufruf:

setvbuf(stream, buf, buf ? _IOFBF : _IONBF, BUFSIZ);

Die Funktion setbuffer() ist die gleiche, bis auf die Tatsache, dass die Größe des Puffers vom Aufrufer bestimmt anstatt von der Voreinstellung BUFSIZ übernommen wird. Die Funktion setlinebuf() entspricht genau dem folgendem Aufruf:

setvbuf(stream, NULL, _IOLBF, 0);

RÜCKGABEWERT

Die Funktion setvbuf() gibt bei Erfolg 0 zurück. Sie gibt im Fehlerfall (mode ist ungültig oder der Anfrage kann nicht genügt werden) ungleich Null zurück und darf dann errno setzen.

Die anderen Funktionen geben keinen Wert zurück.

ATTRIBUTE

Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
SchnittstelleAttributWert
setbuf(), setbuffer(),
setlinebuf(), setvbuf()
Multithread-FähigkeitMT-Safe

KONFORM ZU

Die Funktionen setbuf() und setvbuf() sind konform zu C89 und C99.

FEHLER

Sie müssen sicherstellen, dass der Puffer buf zu dem Zeitpunkt, zu dem der Stream stream geschlossen wird, noch existiert, was ebenfalls bei Programmende geschieht.


#include <stdio.h>
int
main(void)
{
    char buf[BUFSIZ];
    setbuf(stdin, buf);
    printf("Hallo, Welt!\n");
    return 0;
}

KOLOPHON

Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 4.06 des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer <[email protected]> erstellt.

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