BESCHREIBUNG
Beginnend mit Version 0.6 enthält apt Code, der die Signatur der Release-Datei für alle Archive prüft. Dies stellt sicher, dass Pakete im Archiv nicht von Leuten geändert werden können, die keinen Zugriff auf den Signierschlüssel der Release-Datei haben.
Wenn ein Paket aus einem Archiv ohne Signatur stammt oder einem mit Signatur, für das APT keinen Schlüssel hat, wird dieses Paket als nicht vertrauenswürdig angesehen und es zu installieren, führt zu einer großen Warnung. apt-get wird aktuell nur bei nicht signierten Archiven warnen, zukünftige Releases könnten die Prüfung aller Quellen vor dem Herunterladen von Paketen von dort erzwingen.
Die Paketoberflächen apt-get(8), aptitude(8) und synaptic(8) unterstützen diese neue Authentifizierungsfunktion.
VERTRAUENSWÜRDIGE ARCHIVE
Eine Kette des Vertrauens von einem APT-Archiv zum Endanwender wird durch verschiedene Schritte erreicht. apt-secure ist der letzte Schritt in dieser Kette. Einem Archiv zu vertrauen bedeutet nicht, dass das Paket, dem Sie vertrauen, keinen schadhaften Code enthält, aber es bedeutet, dass Sie dem Archivbetreuer vertrauen. Der Archivbetreuer ist dafür verantwortlich, dass er die Korrektheit der Integrität des Archivs sicherstellt.
apt-secure überprüft keine Signaturen auf einer Ebene des Pakets. Falls Sie ein Werkzeug benötigen, das dies tut, sollten Sie einen Blick auf debsig-verify und debsign werfen (bereitgestellt von den Paketen debsig-verify beziehungsweise devscripts).
Die Kette des Vertrauens in Debian beginnt, wenn eine Betreuer ein neues Paket oder eine neue Version eines Pakets in das Debian-Archiv hochlädt. Dieser Upload muss mit einem Schlüssel des Betreuers, der sich im Schlüsselbund der Debian-Betreuer befindet (verfügbar im Paket debian-keyring) signiert werden. Betreuerschlüssel werden von anderen Betreuern gemäß vorbestimmter Regeln signiert, um die Identität des Schlüsselinhabers sicherzustellen.
Sobald das hochgeladene Paket überprüft und dem Archiv hinzugefügt wurde, wird die Betreuersignatur entfernt, Prüfsummen des Pakets werden berechnet und in die Datei Packages abgelegt. Die Prüfsummen aller Paketdateien werden berechnet und in der Release-Datei abgelegt. Dann wird die Release-Datei durch den Archivschlüssel für diese Debian-Veröffentlichung signiert und zusammen mit den Paketen und Packages-Dateien auf Debian-Spiegel verteilt. Die Schlüssel sind im Debian-Archivschlüsselbund im Paket debian-archive-keyring verfügbar.
Endanwender können die Signatur der Release-Datei prüfen, die Prüfsumme eines Paketes daraus entpacken und mit der Prüfsumme des Pakets vergleichen, das sie manuell heruntergeladen haben - oder sich darauf verlassen, dass APT dies automatisch tut.
Beachten Sie, dass dies verschieden von geprüften Signaturen auf Paketbasis ist. Es wurde entworfen, um zwei mögliche Angriffe zu verhindern:
- • Network "man in the middle" attacks. Ohne Signaturprüfung kann ein schädlicher Mittelsmann sich selbst in das Herunterladen von Paketen einbringen und Schadsoftware bereitstellen. Dies kann entweder durch Kontrolle eines Netzwerkelements (Router, Switch, etc.) oder durch Umleiten des Netzverkehrs zu einem bösartigen Server (durch ARP- oder DNS-Manipulationsangriffe) erfolgen.
- • Mirror network compromise. Ohne Signaturprüfung kann ein schädlicher Mittelsmann einen Spiegelserver kompromittieren und die Dateien darauf verändern, um schädliche Software an alle Anwender zu verbreiten, die Pakete von diesem Rechner herunterladen.
Es schützt jedoch nicht gegen eine Kompromittierung des Haupt-Debian-Servers selbst (der die Pakete signiert) oder gegen eine Kompromittierung des Schlüssels, der zum Signieren der Release-Dateien benutzt wird. In jedem Fall kann dieser Mechanismus eine Signatur pro Paket ergänzen.
BENUTZERKONFIGURATION
apt-key ist das Programm, das die Liste der von APT verwendeten Schlüssel verwaltet. Es kann benutzt werden, um Schlüssel hinzuzufügen oder zu entfernen, obwohl eine Installation dieses Releases automatisch die Standard-Debian-Archivsignierschlüssel bereitstellt, die in den Debian-Paketdepots benutzt werden.
Um einen neuen Schlüssel hinzuzufügen, müssen Sie ihn zuerst herunterladen (Sie sollten sicherstellen, dass Sie einen vertrauenswürdigen Kommunikationskanal benutzen, wenn Sie ihn herunterladen), ihn mit apt-key hinzufügen und dann apt-get update ausführen, so dass APT die Dateien InRelease oder Release.gpg der von Ihnen konfigurierten Archive herunterladen und prüfen kann.
ARCHIVKONFIGURATION
Wenn Sie Archivsignaturen in einem von Ihnen betreuten Archiv zur Verfügung stellen möchten, müssen Sie:
- • erzeugt einer Release-Datei der obersten Stufe, wenn sie nicht bereits existiert. Sie können dies erledigen, indem Sie apt-ftparchive release (aus apt-utils) ausführen.
- • Signieren Sie es. Sie können dies tun, indem Sie gpg --clearsign -o InRelease Release und gpg -abs -o Release.gpg Release ausführen.
- • Veröffentlichen Sie den Schlüsselfingerabdruck, damit Ihre Anwender wissen, welchen Schlüssel sie importieren müssen, um die Dateien im Archiv zu authentifizieren.
Immer wenn sich die Inhalte des Archivs ändern (neue Pakete hinzugefügt oder entfernt werden), muss der Archivbetreuer den beiden zuerst skizzierten Schritten folgen.
FEHLER
m[blue]APT-Fehlerseitem[][3]. Wenn Sie einen Fehler in APT berichten möchten, lesen Sie bitte /usr/share/doc/debian/bug-reporting.txt oder den reportbug(1)-Befehl. Verfassen Sie Fehlerberichte bitte auf Englisch.
AUTOR
APT wurde vom APT-Team geschrieben <[email protected]>.
AUTOREN DER HANDBUCHSEITE
Diese Handbuchseite basiert auf der Arbeit von Javier Fernández-Sanguino Peña, Isaac Jones, Colin Walters, Florian Weimer und Michael Vogt.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung wurde 2009 von Chris Leick <[email protected]> in Zusammenarbeit mit dem deutschen l10n-Team von Debian <[email protected]> angefertigt.
Beachten Sie, dass diese Übersetzung Teile enthalten kann, die nicht übersetzt wurden. Dies ist so, damit kein Inhalt verloren geht, wenn die Übersetzung hinter dem Originalinhalt hinterherhängt.
AUTOREN
Jason Gunthorpe
APT-Team
FUßNOTEN
- 1.
- Die Infrastruktur für Sicherheit in Debian
- 2.
- Strong Distribution HOWTO
- 3.
-
APT-Fehlerseite